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#digidilemma: Social Media

Diese Woche hat unsere Lotsin Saskia einen Gastbeitrag in Lisa#digidilemma zum Thema Social Media geschrieben. Viel Spaß beim Lesen!

Disclaimer: Ob Social Media abhängig macht und welche Faktoren in eine Abhängigkeit reinspielen, ist derzeit nicht gänzlich geklärt. Solltest Du jedoch das Geühl haben, dass Du zwanghaft Zeit in sozialen Netzwerken verbringst, die Nutzung nicht kontrollieren kannst, andere Grundbedürfnisse unter der Nutzung von sozialen Netzwerken leiden oder ähnliches wende Dich an eine*n Theraupeut*in. Hier erfährst Du mehr zum Thema Social Media Sucht.

Na, wonach greifst Du morgens als erstes? Schnappst Du dir erstmal eine Tasse Kaffee oder Tee? Oder gehörst Du auch schon zu den Personen, die morgens als allererstes ihr Smartphone nach neuen Benachrichtigungen checken? 

Wenn ja, bist Du damit auf jeden Fall nicht alleine! Eine Studie hat gezeigt, dass mittlerweile die durchschnittliche Nutzung von Social Media bei etwa 2, 5 Stunden liegt. Zum Vergleich im Jahr 2012 lag die tägliche Zeit, die auf Social Media verbracht wurde bei 1,5 Stunden! Bei den Zahlen verwundert es daher wohl niemanden, dass immer mehr Menschen auch schon morgens nach dem Smartphone greifen. 

Aber wieso verbringen wir eigentlich so viel Zeit auf Social Media?

Nun der Mensch war schon immer und ist auch heute noch ein soziales Wesen. Und so liegt es auch ziemlich nahe, dass soziale Interaktionen zwischen uns und unseren Mitmenschen mit zu unseren Grundbedürfnissen zählt. Dabei müssen wir uns heute nicht mal mehr treffen, sondern soziale Interaktion klappt mittlerweile eben auch digital - unter anderem auf Social Media. 

Gefühl der Verbundenheit

Gerade in Zeiten der Pandemie, in denen direkter Kontakt mit unseren Mitmenschen nicht immer möglich war, haben sich soziale Netzwerken als besonders wertvoll erwiesen. Dabei hat Social Media nicht nur gezeigt, dass es als Kontaktmöglichkeit für Familien, Freund*innen und Partner*innen dienen kann, sondern auch noch vieles mehr kann! 

Wie z.B. Menschen mit denselben Interessen oder Mitgliedern einer Community, wie der LGBTQIA+-Community zusammenbringt. Oder die Tatsache, dass mittlerweile auch politischen Bewegungen wie #MeToo oder #BlackLivesMatter in sozialen Netzwerken eine Plattform haben.

Und die Kehrseite der Medaille? 

Nun das Besondere ist, dass durch die Interakionen mit Mitmenschen und gerade positive Interaktionen Glücksgefühle auslösen. Die Glücksgefühle, die z.B. nach einem tollen Gespräch mit einer Freund*in oder einem Familienmitglied aufkommen, entstehen durch die Aktivierung unseres Belohnungszentrums im Gehirn. 

Der Stoff, der unser Belohnungszentrum aktiviert, heißt Dopamin und wird eben auch ausgelöst, wenn wir auf Social Media mit Menschen interagieren. Sei es ein Like auf den neuesten Post oder auf eine Story zu reagieren. All das bewirkt, dass bei uns Glücksgefühle aufkommen. Dabei wollen wir den Dopaminschub natürlich nicht nur einmal und kurz, sondern möglichst häufig spüren. Daher greifen wir auf eine scheinbar schnelle Quelle für Dopamin und Glücksgefühle zurück: Social Media!

Achtung Suchtgefahr?

Vielleicht schrillen jetzt bei Dir die Alarmglocken, denn immerhin wird Dopamin auch bei Drogenkonsum ausgeschüttet! Bedeutet das also auch, dass Social Media zu einer Abhängigkeit werden kann?

Nun, die bei Social Media frei gesetzten Dopaminmengen sind größer als die Mengen, die unser Körper sonst produziert. Problematisch wird es dann, wenn dieser Dopaminspiegel dann nicht mehr erreicht wird. Denn unser Körper speichert das hohe Dopaminlevel ab und beschwert sich, wenn so hohe Mengen an Dopamin nicht verfügbar sind. Suchtforscher*innen sprechen, dann von einer Sucht, wenn Nutzer*innen zwanghaft und ohne jegliche Selbstkontrolle handeln und dabei z.B. andere Grundbedürfnisse vernachlässigen. 

Ob alleine schon Dopamin zu einer Abhängigkeit von sozialen Netzwerken führt und welche andere Faktoren bei einer möglichen Sucht eine Rolle spielen, ist noch nicht genau geklärt. Und auch eine Kausalität, also ein klarer Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Social Media und anderen psychischen Krankheiten ist nicht belegt.

Ist das alles?

Nun neben möglichen Auswirkungen von Social Media auf die mentale Gesundheit gibt es natürlich noch andere Risiken, die man im Hinterkopf haben sollte. Dazu gehört unter anderem die Verbreitung von Fake-News, die zu Hass, Diskriminierung und Extremismus führen kann.

Gerade in sozialen Netzwerken ist es unglaublich einfach Dinge zu teilen oder zu vebreiten - und das in einer Schnelligkeit von der man früher nur träumen konnte. Aber das macht es natürlich besonders schwer diese Informationsflut zu kontrollieren und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. 

Also Social Media den Rücken kehren?

Soziale Netzwerke sind aus unserem Alltag mittlerweile schwer wegzudenken und wie bei vielen anderen Dingen bringt Social Media neben vielen Chancen auch einige Risiken mit sich. Und so muss jede*r für sich selbst entscheiden, wie und in welchem Umfang man Social Media nutzen möchte. 

Es ist eben ein Dilemma!

Eure Saskia von der Digital Mindset

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