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#digidingens: TikTok

Na, seid Ihr auch noch bei Facebook, um dort Neukundengeschäft zu realisieren? Wenn Ihr unsere DiMi-Praktikantin im letzen Jahr gehört hättet, wärt ihr bei weitem weniger optimistisch. Sie war 16 und hat kein Facebook. Platzhirsch Instagram, ja. WhatsApp auch. Aber die Wiege des Konzerns (Instagram und WhatsApp gehören zu Facebook, in Summe hat M. Zuckerberg 20 Mrd. auf den Tisch gelegt) hat längst an Beliebtheit eingebüßt. TikTok ist das New Kid on the Block.

 

TikTok – Heilsbringer und Schreckgespenst

Marketer und Personaler sind also gleichermaßen in Aufruhr. Eine neue Plattform muss her, auf der die Jugend von den eigenen Produkten und Karrieremöglichkeiten überzeugt werden kann. Was liegt also näher als das wohl am schnellsten gewachsene soziale Netzwerk TikTok? Hier sind schließlich 41% der Nutzer zwischen 16 und 24 Jahren!

Was unter Jugendlichen längst kein Geheimtipp mehr ist, drängt langsam in die deutsche Öffentlichkeit. Nicht zuletzt durch die Tagesschau.

 

Die App TikTok wird zum Erstellen und Austauschen kurzer Videos verwendet. Im September 2016 wurde TikTok in China unter dem Namen Douyin eingeführt. Im folgenden Jahr, 2017, wurde die App von ByteDance für Märkte außerhalb Chinas eingeführt. Für etwa 1 Mrd. Dollar wurde musical.ly übernommen, der bisher wohl bekannteste Dienst, wenn es darum ging, die Lippen synchron zu selbst gewählten Songs zu bewegen.

Vorgänger musical.ly fiel häufig durch den Vorwurf auf, Pädophile anzulocken. Dies war auch der Hauptgrund für die Aufgabe des Markennamens. TikTok steht eher aufgrund seiner Nähe zum chinesischen Staat in der Kritik. Auch hier sei die Tagesschau noch einmal angebracht: Für die Präsenz auf der Plattform haben sie tüchtig Haue kassiert. Sind aber noch da.

Etwas konsequenter hat es nun Indien gehandhabt. Das Land hat 59 Apps verboten, die Daten nach China schicken und damit „die Souveränität des Landes bedrohen sollen“, berichtet u.a. Heise Online. Darunter: TikTok und WeChat.

Weitere Schlagzeilen machte TikTok kürzlich im Rahmen eines peinlichen Wahlkampfauftrittes von Donald Trump in Tulsa, Oklahoma. Im Vorfeld wurden jeden Tag Rekorde bei den Ticketreservierungen vermeldet – am Ende blieb die Halle halb leer. Offenbar gab es eine Kampagne auf TikTok, die dafür sorgte, dass zahlreiche Nutzer Tickets reservierten, aber aus fadenscheinigen Gründen nicht hingegangen sind.

 

Update vom 03.08.2020

Immer wieder TikTok. Immer wieder Donald Trump. Dieser hat angekündigt, den Dienst in den USA verbieten zu wollen. Denn TikTok sei kein Teenie-Spaß sondern ein chinesiches Manipulationsnetzwerk.

Das Netzwerk ziehe die Daten junger Menschen ab und manipuliere diese im Gegenzug politisch. Mit dieser Ansicht ist er allerdings nicht wie so oft ganz alleine. Auch Teile des Hackernetzwerkes Anonymus sind hier auf seiner Seite. So kann man es zumindest bei Spiegel Online nachlesen.

TikTok selbst weißt die Vorwürfe natürlich zurück – Daten würden gar nicht nach China zurückgespielt.

Was hinter dem plötzlichen Vorstoß des POTUS steckt, ist ungewiss. Vielleicht ja nur eine gezielte Maßnahme um den Preis zu drücken, bevor US-Konzern Microsoft seine Fühler nach TikTok ausstreckt?

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