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#digidingens: Filterblasen

Plattformen sind von Filterblasen geprägt – aber was bedeutet das für uns als Nutzer:innen?

Filterblasen: Was ist das eigentlich und wie entstehen sie?

Wir alle kennen und nutzen Filter gerne – sei es bei der Google-Suche oder beim Online-Shopping. Aber Filter bringen auch einige Risiken mit, denn sie schränken die Auswahl ein. Das ist besonders innerhalb einer sogenannten Filterblase der Fall. Filterblasen sind räumlich begrenzte "Kammern" auf sozialen Netzwerken in denen man sich als Nutzer:in bewegt.

Denn grundsätzlich sind Social Media Plattformen so aufgebaut, dass sie gerne und möglichst häufig genutzt werden. Und wie bringt man Menschen dazu Plattformen häufig zu nutzen? Man zeigt und empfiehlt ihnen Inhalte, die sie zuvor schon positiv durch Likes oder Kommentare bewertet haben. Dies führt schlussendlich dazu, dass wir als Nutzende immer wieder die gleichen bzw. ähnliche Inhalte in verschiedenen Formen zu sehen bekommen – wir sind in unserer eigenen, individuellen Filterblase.

Gefährlich wird es, wenn wir uns über diese „Blase“ nicht bewusst sind und nicht verstehen, was hinter den Kulissen der Plattformen und in dem ominösen Algorithmus vor sich geht. Denn durch die Auswahl von Inhalten basierend auf unserer  Interaktion mit Posts und Co. geht die Vielfalt an verschiedenen Themen und Meinungen verloren oder der Nutzende sich vielleicht nicht mehr über diese bewusst. 

Warum kann das ein Problem werden?

Laut des DIGITAL 2022 REPORT nutzten allein in Deutschland 72.6 Millionen Menschen soziale Netze. Von dieser Zahl nutzen gute 70% das Ganze am liebsten, um schnell an Information zu kommen. FacebookInstagram & Co. werden also als eine Art Nachrichtendienst benutzt. Aber anders als bei den traditionellen Nachrichten, gibt es in hier keine Qualitätskontrolle, die dafür sorgt, dass nur „richtige“ Informationen verbreitet werden. Zudem sorgen Filterblasen dafür, dass hauptsächlich Informationen angezeigt werden, die die eigene Meinung bestätigen anstatt sie herauszufordern. Das ist nicht wirklich ideal, wenn 70% der Nutzer:innen soziale Netzwerke am liebsten als instant Nachrichtenquelle nutzen. Laut den Plattformen, kontrollieren die Nutzer:innen selbst, was sie sich ansehen. Aber wie viel Kontrolle können wir überhaupt haben, wenn die Plattformen gegen uns arbeiten und Filterbasen befürworten?

Wie kann man aus den Filterblasen ausbrechen?

Ja, die Plattformen erschaffen diese Filterblasen und scheinen eher wenig Interesse daran zu haben, etwas gegen sie zu tun. In einer Sache haben sie allerdings Recht: Wir kontrollieren, was wir sehen.

Auch wenn die Empfehlungssysteme und Filterblasen uns immer wieder die gleichen Inhalte anbieten, heißt das noch lange nicht, dass wir uns diese – oder nur diese – anschauen müssen. Wir können selbst Kontrolle übernehmen und unsere Filterblase verlassen, indem wir zum Beispiel…

  • Personalisierungen deaktivieren – so werden die Empfehlungen weniger auf uns zugeschnitten und es werden auch andere Ansichten angeboten.
  • Diskussion suchen – es gibt mehr Meinungen als die eigene und diese kann sich auch ändern, wenn man mal eine Chance gibt.
  • Diverse Inhalte konsumieren – man kann nur informierte Entscheidungen treffen, wenn man alle Informationen hat und wenn Plattformen diese nicht anbieten, müssen wir sie eben selbst finden.
  • Mit offenen Augen nutzen – wir müssen uns darüber bewusst sein, dass wir online in einer Filterblase leben und die Inhalte in dieser nicht zwingen die einzigen sind.

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