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#digidingens: Doomscrolling

Kennt Ihr das Gefühl? Die schlechten Nachrichten wollen kein Ende nehmen und trotzdem kann man nicht aufhören weiter zu scrollen. Dieses Phänomen nennt sich Doomscrolling und sollte nicht unterschätzt werden.

Disclaimer: In diesem Artikel werden möglicherweise triggernde Themen behandelt, die Leser*inenn beunruhigen können. Dazu zählt der Krieg in der Ukraine. 
Zudem sind die exakten Konsequenzen vom exzessiven Konsum schlechter Nachrichten derzeit noch Gegenstand unterschiedlicher Studien. Solltest Du das Gefühl haben, dass Du zwanghaft schlechte Nachrichten konsumierst bzw. sich der Konsum negativ auf deine mentale Gesundheit auswirkt, wende dich bitte an eine*n Theraupeut*in.

Was ist Doomscrolling jetzt genau?

Doomscrolling beschreibt die exzessive Beschäftigung mit Nachrichten. Der Begriff setzt sich dabei aus den englischen Wörtern „Doom“, dem englischen Wort für Verderben oder Untergang, und „scrolling“, dem englischen Wort für das Herunterwischen auf dem Smartphone, zusammen. 

Gerade in letzter Zeit taucht der neue Begriff immer häufiger auf. Anlässe gab es in den letzten zwei Jahren schließlich genug: Die Covid-19 Pandemie, dem Mord am US-Amerikaner George Floyd und den resultierenden Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung sowie nun der Krieg in der Ukraine.

Doch nicht nur einschneidende, akut verstörende Inhalte verleiten uns dazu, uns länger als uns gut tut mit ihnen zu beschäftigen. Denn generell sind wir mit einer Informationsflut konfrontiert (und in den Nachrichten wird ja bekanntlich selten über gute Neuigkeiten berichtet). Während früher die Tageszeitung nach einer Stunde durchgelesen war oder man auf die nächste Nachrichtensendung im Radio warten musste, bekommt man heute im Minutentakt News serviert – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, häufig in Echtzeit.

Die Konsequenzen...

Natürlich ist es grundsätzlich wichtig Nachrichten zu lesen, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren. Problematisch wird es, wenn man sich in den schlechten Neuigkeiten verliert, sofern keine Handlungsabsicht wie beispielsweise selbst aktiv zu werden dahintersteht. Denn aktuelle Studien zeigen, dass Doomscrolling negative Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit hat. 

Dazu zählen unter anderem: 

  • gesteigerte Angst
  • Schlafstörungen
  • erhöhte Stresslevel

Gerade bei Menschen, die durch psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen vorbelastet sind, können die negativen Effekte besonders ausgeprägt sein. 

Warum doomscrollen wir dann überhaupt?

Wenn Doomscrolling doch so schlecht für uns ist, woher kommt diese Faszination für schlechte Nachrichten dann? 

Die Ursache liegt in der Geschichte der Menschheit. Wir Menschen reagieren in bedrohlichen, unüberschaubaren oder neuartigen Situationen mit systematischer Informationsbeschaffung. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir in möglichst kurzer Zeit versuchen, möglichst viele Informationen über die neue Situation sammeln, um Herr oder Frau der Lage zu werden.

Bei der Jagd von Mammuts war dieser Schutzmechanismus vielleicht noch hilfreich, aber bei derart komplexen Geschehnissen, wie der Covid-19 Pandemie kommen wir an unsere Grenzen. Kombiniert mit der Informationsflut und dem einfachen Zugang zu Nachrichten via Smartphone ist ein Teufelskreis quasi vorprogrammiert. 

Tipps & Tricks gegen Doomscrolling

Daher lohnt es sich ein Auge darauf zu haben, ob Euch der Konsum negativer Schlagzeilen mental belastet. Ist dem so und Ihr schafft es nicht Euch dem Strudel aus schlechten Nachrichten entziehen, ist es villeicht Zeit für einen kleinen digitalen Frühjahrsputz. 

  • Limits festlegen – Nutzt Timer-Funktionen, um Eure Zeit in Nachrichten-Apps zu begrenzen
  • Achtsam bleiben – Achtet doch mal beim Lesen der News darauf, welche Emotionen in Euch ausgelöst werden und welche Nachrichten, was in Euch auslösen. 
  • Digital Detox – Wenn Limits nicht helfen, ist es vielleicht an der Zeit für eine Pause von Smartphone und Co. 
  • Auf der Suche nach dem Positiven – Schaut anstelle von schlechten Nachrichten doch einfach mal nach etwas Positivem. Sei es der Lieblingsfilm oder kurze Videos von süßen Tierbabys.

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