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DiMi MeetUp: Der EU AI Act mit Dr. Annette Demmel und Stephan Theiß
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DiMi MeetUp: Der EU AI Act – Recap

Der EU AI Act ist kein Zukunftsthema mehr – er ist Realität. Als weltweit erstes Gesetz zur umfassenden Regulierung von Künstlicher Intelligenz soll er Klarheit schaffen: Was ist erlaubt, was ist verboten und was ist risikobehaftet?

Doch genau hier fängt es für viele Organisationen erst an, spannend zu werden. Denn: Die gesetzliche Einordnung ist das eine – die Umsetzung in der Praxis eine ganz andere Herausforderung.

Im Rahmen unseres DiMi MeetUps haben wir gemeinsam mit unserem Expert:innen, Stephan Theiß und Dr. Annette Demmel, die zentralen Fragen diskutiert – praxisnah, differenziert und mit einem klaren Blick auf die Bedürfnisse von Unternehmen.

Was heißt das alles konkret?

Was regelt der EU AI Act überhaupt?

Der Act unterscheidet KI-Systeme in vier Risikoklassen:

  1. Unannehmbares Risiko – z. B. Systeme, die Menschen manipulieren oder überwachen (Social Scoring etc.)

  2. Hohes Risiko – etwa bei Kreditvergabe, HR, kritischer Infrastruktur oder Justiz

  3. Begrenztes Risiko – z. B. Transparenzpflichten bei Chatbots

  4. Minimales oder kein Risiko – wie Spamfilter oder KI-gestützte Suchfunktionen

 

Je nach Einstufung gelten künftig Dokumentationspflichten, Tests, Risikoanalysen oder schlicht ein Einsatzverbot. Für Unternehmen bedeutet das: Prozesse und Tools müssen überprüft, Rollen definiert und Verantwortlichkeiten geregelt werden – auch dann, wenn die Technologie gar nicht selbst entwickelt, sondern nur genutzt wird.

Und was bedeutet das konkret?

In dem MeetUp hat Stephan klar gezeigt, was jetzt ansteht: 

  1. Orientierung statt Panik

    Der AI Act ist komplex, aber kein Grund zur Panik. Der erste Schritt liegt in der Selbstverortung: Welche Systeme sind im Einsatz? Wie (und wo) wird KI genutzt – ob als Teil eines Tools oder in eigenen Lösungen?

    Viele Organisationen brauchen zunächst Klarheit darüber, welche Systeme überhaupt vom Gesetz betroffen sind. Dafür braucht es ein Mindestmaß an technischer Einordnung – aber vor allem strukturierte interne Kommunikation.

  2. Führung ist gefragt
    Die Umsetzung der Anforderungen ist kein reines Compliance- oder IT-Thema. Es geht um Verantwortungsübernahme auf Führungsebene: Wer trägt wofür die Verantwortung? Wo müssen Prozesse verändert, wer muss geschult werden?
    Gerade bei Hochrisiko-Systemen braucht es eine bewusste Auseinandersetzung mit ethischen Fragen, interner Kontrolle und Nachvollziehbarkeit. Das betrifft nicht nur Technik, sondern auch Unternehmenskultur und Werteverständnis.

  3. Der richtige Zeitpunkt ist jetzt

    Obwohl der AI Act stufenweise in Kraft tritt, ist der richtige Moment zur Vorbereitung jetzt. Wer wartet, bis der rechtliche Druck steigt, wird kaum strategisch agieren können.

    Jetzt ist der Moment, um:

    • KI-Anwendungen zu identifizieren,

    • Prozesse zur Einordnung und Freigabe zu etablieren,

    • interne Awareness zu schaffen und

    • Verantwortlichkeiten und Handlungsrahmen zu definieren.

    Gerade größere Organisationen profitieren davon, frühzeitig eine „Governance by Design“ einzuführen – also Richtlinien, Rollen und Maßnahmen, bevor der Gesetzgeber es verlangt.

Und jetzt?

Der EU AI Act ist beschlossen – aber wie Ihr damit umgeht, entscheidet Ihr selbst. Jetzt ist der richtige Moment, um intern Klarheit zu schaffen, Verantwortlichkeiten zu regeln und die Chancen der Regulierung aktiv zu nutzen.

Nicht warten. Nicht raten. Sondern gestalten.
Denn Zukunftsvitalität entsteht nicht durch Zufall – sondern durch kluge Vorbereitung.

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